Bauhaus Design – als der Purismus Möbel wurde
Deutschland in den 20er Jahren des vorigen Jahunderts. Der Möbelbau stand noch ganz unter den Zeichen von Art Déco und Jugendstil. Das Design orientierte sich an organisch gewachsenen Strukturen. Geschwungene Linien und florale Ornamente wurden gern und oft eingesetzt.
In diesem Kontext betrachtet kann man ein wenig nachempfinden welche architektonische Revolution die Begründung des Bauhaus-Stils in seiner Zeit darstellte. Wie erstaunt mögen wohl Besucher im Grand Palais in Paris die neue, deutsche Architektur wahrgenommen haben? All das ist für uns heute nur schwer vorstellbar. Doch eines ist unverkennbar: Selbst heute wirken die alten Bauhaus Klassiker noch hochmodern.
Der Bauhaus-Stil – Funktionalität als Designsprache
Was zeichnet den Bauhausstil aus? Und warum bewegt er uns so? Die Freischwinger Cesca von Marcel Breuer ist in seiner Schlichtheit kaum zu überbieten. Die Ästhetik dieser Möbel begründet sich darin das wir gezwungen sind die Zurückhaltung in der Formensprache mit unseren emotionalen Empfindungen beim Betrachten eines solchen Möbels in Einklang zu bringen. Walter Gropius umschrieb es so: „Die Gestalt jedes Gegenstands aus seinen natürlichen Funktionen und Bedingtheiten heraus finden“. Heute sagen wir „Form follows Function“ – gemeint ist das Selbe.
Und hierin erklären sich auch die typischen Gestaltungsmerkmale des Bauhaus Designs. Die gestalterische Umsetzung unter der Begrenzung auf die wesentliche Funktion eines Möbels. Fast nichts ist im Design schwieriger umzusetzen als das. Alles überflüssige weglassen und trotzdem ein Möbel schaffen das emotional bewegt.
Typisch für den Bauhausstil sind die geradlinigen Schnitte und klaren Formen. Einfach, schnörkellos und gut reproduzierbar. Erstmalig wurde schon beim Design der Aspekt der industriellen Produktion bedacht. Dieser Ansatz war damals revolutionär.
Bauhaus Originale, Nachbauten und Interpretationen
Bauhausmöbel sind zeitlos – aber Originale sind leider nur schwer zu bekommen. Kein Wunder das sich hier ein großer Markt der Nachbauten entwickelt hat. Doch auch bei einem Nachbau sollte man auf Qualität achten. Egal ob Original, Reproduktion oder auch die Interpretation eines Bauhaus Möbels, alle haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile und auch ihre Berechtigung.
Bauhaus Originale sind echte Möbel ihrer Zeit. Sie besitzen in der Regel eine echte, über die Jahre gewachsene Patina. Bei Bauhaus Originalen ist in der Regel auch mit Wertsteigerungen zu rechnen. Leider sind Originale in der Anschaffung sehr teuer und eigentlich auch zu Schade für den täglichen Gebrauch. Bauhaus Originale eignen sich daher eher als Sammlerobjekt.
Anders sieht es bei Bauhaus Nachbauten aus. Ein Bauhaus Nachbau oder auch Bauhaus Replica ist wesentlich kostengünstiger. Außerdem erhält man ein neues und unbenutztes Möbel. Leider werden bei den Bauhaus Reproduktionen oft Möbel in schlechter Qualität verkauft. Hier wird das emotionale Design genutzt um schnelles Geld zu machen. Doch es gibt auch Reproduktionen in guter Qualität. Damit ein filigraner Freischwinger-Stuhl lange hält muss zum einen natürlich ein gutes Grundmaterial verwendet werden – zum anderen muss das Material auch fachmännisch verarbeitet werden. Ein solcher Bauhaus Stuhl ist, auch als Nachbau, nicht für unter 200 Euro zu haben. Natürlich gibt es Ausnahmen – sei also skeptisch bei ganz günstigen Angeboten.
Bei den Bauhaus Interpretationen werden neue Möbel geschaffen die in Design und Anmutung an die alten Klassiker erinnern. Kein Wunder denn gerade bei Möbeldesignern gilt die Bauhaus Ära auch heute als Quelle der Inspiration. Die so geschaffenen Möbelentwürfe stellen eine moderne Interpretation alter Klassiker dar – oftmals unter Verwendung neuer Materialien. Beim Kauf einer Bauhaus Interpretation erhältst du ein neues, modernes Möbel in einem aktuellen, an die Bauhaus Epoche angelehnten Design. Da es sich bei Bauhaus Interpretationen um eigenständige Entwicklungen handelt sind diese Möbel, für sich gesehen, ebenfalls Originale.
