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Druiden, Whisky, Möbel – Eine Ode an die Eiche

Uiuiui, ne ganz schön schräge Kombi, oder? Ja und nein, denn eins haben alle drei Themen gemeinsam. Die Eiche. In diesem Artikel erzählen wir Dir, warum Eiche ein gar vortrefflicher Werkstoff ist und wieso sie seit Jahrhunderten von Mensch und Tier verehrt und geschätzt wird. Aber fangen wir vorne an.

Warum ist die Eiche so besonders?

Sie ist ein Sinnbild für Stärke, Wahrheit und Ewigkeit. Doch warum ist das so? Zum einen, weil sie ihre bis zu 40 m langen Pfahlwurzeln tief ins Erdreich schlägt und dadurch extrem sturmfest ist. Fun Fact: Ihr Wurzelsystem kann so mächtig wie ihre Krone werden. Holla, die Waldfee!

Und zum anderen wird sie verdammt alt. 800 Jahre sind keine Seltenheit und jeder von uns hat von tausendjährigen Eichen gehört, oder?

Eiche - ein besonderes Holz

Gibt es denn nur eine Eichenart?

Nope. Weltweit gibt es über 450 verschiedene Eichenarten und das ist ne beträchtliche Menge. Bei uns zählen Stiel- und Traubeneichen zu den langlebigsten heimischen Baumarten. Gleichzeitig sind sie die artenreichsten Bäume in unseren Wäldern. Insekten, Hirschkäfer, Spechte, Pilze und Pflanzen machen es sich unter ihrem Blätterdach gemütlich.

Und dann ist da auch noch Muckefuck

Muckefuck … Muckefuck … what the fuck? Keine Angst, wir klären Dich auf. Muckefuck ist der Name für Ersatzkaffee. Und jetzt rate mal, woraus der hergestellt wird. Richtig. Aus Eicheln … unter anderem. Besonders in Kriegszeiten hat man immer wieder, mehr oder weniger gerne, auf diesen Kaffee-Ersatz zurückgegriffen. Auch heutzutage kann man sich seine günstige Alternative selbst machen. Einfach im Herbst im nahe gelegenen Wald spazieren gehen und dabei Eicheln sammeln.

Tote können mit Muckefuck zwar nicht geweckt werden, denn Koffein ist Fehlanzeige. Aber ohne Aufputschmittel dürfen ihn auch die Kiddies trinken. Mhmm lecker.

Wird es noch Eichen geben, wenn die Kids groß sind?

Eine gute Frage, denn Zeiten ändern sich und mit ihnen verändert sich das Klima. Das spüren wir alle, und unsere Wälder ächzen bereits unter den Folgen der Veränderung. Die Sommer werden heißer und die Niederschläge weniger. Borkenkäfer sind auf dem Vormarsch. Das stellt viele Forstgebiete vor eine Herausforderung. Eichen sind jedoch gut gerüstet. Sie kommen problemlos mit wärmeren Temperaturen klar und regenerieren sich nach Trockenperioden recht schnell. Also ja, Eichen werden unsere Wälder noch lange bevölkern.

Das freut die Druiden

Hä? Wieso Druiden, ich dachte hier, geht´s um Eichen. Stimmt auch. Denn das Wort Druide leitet sich (sehr wahrscheinlich, die Experten streiten noch) vom keltischen Wort Druir ab. Und das, liebe Freunde der Sonne bedeutet Eiche. Deshalb wundert es wohl niemanden, dass Miraculix ständig in Eichen rumgehangen hat, um seine Misteln zu ernten. Denn diese wurden im Altertum als heilige Bäume verehrt.

Druide

Dem Tode geweiht …

… waren deshalb alle, die sich erdreisteten, in einem heiligen Eichenhain eine Eiche zu fällen oder gar Wild zu jagen. Diese Orte galten als so sakral, dass nur Auserwählten der Zutritt gewährt wurde. Hinz und Kunz mussten leider draußen bleiben. Sorry Jungs, Mädels und alle anderen, geschlossene Gesellschaft! Ihr kommt hier nicht rein.

Da hilft nur eine Umarmung

Denn ein alter Volksglaube sagt: Umarme eine Eiche, wenn Du Fragen hast. Und das war sogar dem Pöbel erlaubt. Glaubt man den Erzählungen, ist es ganz easy. Eiche umarmen – brennende Frage stellen – schlafengehen – im Traum die Antwort bekommen. Wenn doch nur alle Probleme so leicht zu klären wären.

Schuld und Sühne

Da Eichen schon immer für Wahrheit, Weisheit und Stärke standen, wurden sie gerne als Gerichtseichen genutzt. Denn wenn die Wahrheit irgendwo ans Licht kommt, dann doch sicher unter einer mächtigen Eiche, stimmt`s? Als überaus praktisch erwiesen sich auch die starken Äste des Baumes. War das Todesurteil gefällt, konnte man es direkt an Ort und Stelle vollstrecken. Hangman lässt grüßen.

Jetzt brauchst Du erst mal nen Schnaps?

Das verstehen wir, harter Tobak und so. Aber wie wärs stattdessen mit nem Whisky? Denn guess what, das edle Gesöff reift in einem Eichenfass am besten. Das wissen nicht nur die Schotten, sondern auch alle anderen Whisky-Destillen dieser Welt. Besonders Fässer aus europäischer Eiche sind für die Herstellung äußerst wichtig. Sie geben deutlich kräftigere und würzigere Aromen ab als Fässer aus amerikanischer Weißeiche.

Das Eichenfass erfüllt 3 wichtige Kriterien

1. Eiche ist porös. Dadurch dringt Luft ins Fass.

2. Eiche entfernt unerwünschte Aromen und strenge Noten.

3. Eiche gibt dem Inhalt charakteristische Geschmacksnoten.

Whisky und Eiche

Und wonach schmeckt das?

Das kommt natürlich auf das ursprüngliche Destillat an. Manche Whiskys schmecken wie ein warmes, knisterndes Torffeuer in einer sturmumtosten Kate. Andere wiederum nach einem lauen Sommerabend und einem Korb voller saftiger, reifer Früchte. Einige sind kräftig und ziehen Dir fast den Boden unter den Füßen weg. Dann gibt es die, die sich sanft an deine Seele schmiegen. Und je länger sie im Fass reifen, desto stärker kommt der Geschmack des Holzes durch. Doch eins haben alle gemeinsam, sie schmecken nach mehr. In diesem Sinne: Slàinte!

Wo stelle ich mein Whiskyglas am besten ab?

Am besten steht es selbstverständlich auf einem Tisch aus massiver Eiche. Das überrascht Dich nicht wirklich, oder? Denn das Holz der Eiche ist seit Jahrhunderten die erste Wahl im Möbelbau. Wenn Oma und Opa sich damals ein Stück aus echter Eiche geleistet haben, dann wussten sie, dass dieses Teil sie überleben wird. Denn der Begriff Echt Eiche steht für hohe Qualität, Wertarbeit und Langlebigkeit.

Und warum ist das Holz der Eiche so toll?

Weil es unschlagbare Eigenschaften besitzt. Eichenholz ist stahlhart (na ja, fast), mittelschwer und extrem widerstandsfähig. Dazu eine dicht gefaserte Struktur, die sich trotzdem hervorragend bearbeiten lässt. Und voilà, fertig ist der Traum jedes Tischlers und jeder Tischlerin. Da es sich kaum verzieht und resistent gegen Umwelteinflüsse ist, eignet es sich perfekt für Outdoor-Möbel und Häuser. Und dann ist da noch diese wunderschöne graugelbe bis gelbbraune Farbe. Mit anderen Worten: Ein wahres Träumchen z.B. für einen massiven Eichentisch!

Ein Traum, der nicht langweilig wird

Eiche hat viele Gesichter und Bezeichnungen. Im Grunde ist aber immer die Rede von der Eiche. Spricht man von Ast- oder Wildeiche, meint man, dass die Wuchsmerkmale stark ausgeprägt sind. Denn diese Eichen haben ihr Leben an anspruchsvollen Orten wie Waldrändern verbracht oder standen komplett frei. Astlöcher, Harzkanäle, Jahresringe und Holzstrahlen sind zu erkennen und geben jedem Möbelstück ein einzigartiges Gesicht.

Äußerst rustikal kommt die Balkeneiche daher. Sie wird aus Holzsegmenten gefertigt, die aus zusammengesetzten Eichenholzbalken bestehen. Das Holz weist viele Risse, Astlöcher und einiges mehr auf. Tischplatten aus Balkeneiche lassen sich mit Epoxidharz zu einem exklusiven Einzelstück verarbeiten.

Wer es lieber dezent mag, entscheidet sich für Eiche natur. Eine gleichmäßige Maserung und unauffällige Poren sind hier Programm. Damit passt es perfekt zum skandinavischen Stil.

Fazit

Seit Jahrhunderten wird die Eiche hoch geschätzt. Wie kein anderer Baum steht sie sinnbildlich für Stärke, Weisheit, Kraft und Wahrheit. Im Altertum wurde sie deshalb verehrt. Heutzutage schätzt man sie für ihre langlebigen und schier unverwüstlichen Eigenschaften. Egal ob Whiskyfass, Möbel oder Häuser, das Holz der Eiche ist die erste Wahl, wenn hohe Qualität und Haltbarkeit bevorzugt wird. Da sie sich an verändernde Klimabedingungen anpasst, wird sie auch in Zukunft unsere Wälder bereichern. Wir finden, dass sie sich dafür eine fette Umarmung verdient hat.

Komm, lass dich drücken.