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Eklektizismus – Mix dich glücklich

Eklektizismus ist DER Trend 2023. Zeit, sich das Ganze etwas genauer anzuschauen, denn so neu ist er nicht. Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts war er bereits richtig heißer Scheiß, bevor er wieder in der Versenkung verschwand. Aber was macht ihn so besonders und warum lässt dieser neue alte Trend dein Herz im kommenden Jahr höherschlagen? So viel sei schon mal gesagt, der Eklektizismus zeigt dem Minimalismus seinen opulenten Mittelfinger.

Eklektizismus Wohnstil 2023

Das sagt der Duden

Schlägst du im großen Buch des Wissens nach, dann steht dort:

Ek·lek·ti·zis·mus Zusammenführung, Auswahl, Mischung unterschiedlicher Ideen, Stile, Stilelemente o. Ä. (z. B. in der Kunst oder Architektur)

Frei übersetzt handelt es sich also um einen Stilmix. Und das, liebe Freunde des gepflegten Mash-up, eröffnet uns unendliche Möglichkeiten. Freiheit pur!

Von der Antike bis in die Gegenwart

Der Begriff wurde in der Antike geprägt. Denker und Politiker, die unterschiedliche Positionen kombinierten, bezeichnete man als Eklektiker. Ebenso betitelte man Philosophen, die Lehren differenzierter Weltanschauungen miteinander verbanden. Cicero war damals ganz vorne mit dabei.

In der Architektur wurde der Eklektizismus Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts populär. Die Sagrada Familia von Antonio Gaudí in Barcelona ist ein Sahnestückchen dieser Zeit.

Auch im Interior-Design wollte man sich nicht mehr auf einen einzigen Stil beschränken. Man mixte, was das Zeug hielt und just by accident wurde der Eklektizismus geboren. Ups.

Eklektische Einrichtung – Mehr ist mehr

Das Schönste an der eklektischen Einrichtung ist wohl, dass fast alles erlaubt ist. Du musst dich nicht mehr von lieb gewonnenen Dingen trennen, um möglichst minimalistisch zu leben. Ganz im Gegenteil. Alles darf behalten, gezeigt und miteinander kombiniert werden. Antik neben modern? Klaro! Mehr ist mehr. Der Blick des Betrachters soll nicht ruhen, sondern schweifen. Mit jedem einzigartigen Stück kurbelst du deine Fantasie an.

Ohne Basis geht`s nicht

Ein paar Dinge solltest du allerdings beachten, bevor du all deine Lieblingsstücke wild miteinander kombinierst, sonst endet es schnell im Chaos. Überlege dir vorher, welchen Stil du als Basisstil bevorzugst. Industrial, Scandi oder Retro alles ist möglich. Die restliche Einrichtung richtet sich an diesem aus. Auch hier geht nichts ohne roten Faden.

The golden rule

Pssst! Wir verraten dir jetzt die alles entscheidende goldene Regel. Eine Farbe muss dominieren. Ob Smaragdgrün oder Sahara Beige spielt dabei keine Rolle. Es kommt allein darauf an, was dir gefällt. Denn Eklektizismus heißt nicht, dass alles schreiend bunt sein muss. Es kann auch bedeuten, dass du zarte, pastellige Farben miteinander kombinierst. It`s up to you.

Eklektizismus - eine Farbe muss dominieren

Center Piece

Fast genauso wichtig wie die Farbgestaltung ist das Center Piece, dem sich alles andere anpasst. Im Wohnzimmer wäre es zum Beispiel das Sofa oder ein ausgefallener Teppich. Im Schlafzimmer höchstwahrscheinlich das Bett. Im Esszimmer der Massivholztisch usw. You know what we mean.

Unikate sind Trumpf

Der eklektische Stil setzt auf Einzelstücke. Jedes Möbelstück kann und darf seine eigene Geschichte erzählen. Ob es sich um Designerstücke handelt oder ein Lieblingsstück vom Flohmarkt ist eher zweitrangig. Wenn Omas Stehlampe aus den Sixties das moderne Sitzmöbel erhellt, ist das fein. Hauptsache, es passt ins Gesamtkonzept.

Tipp: Anstelle eines Sofas kannst du einfach Sessel aus unterschiedlichen Epochen zu einer individuellen Wohninsel zusammenfügen.

Was wächst denn da?

Im Eklektizismus sind opulente Sträuße à la Downton Abbey besonders beliebt. Groß, bunt und möglichst pompös. Solche Gebinde sind ein Träumchen, können aber auch ordentlich das Budget sprengen. Eine Alternative wäre ein Bouquet aus Trockenblumen. Gerade total im Trend; halten ewig und brauchen kein Wasser. Win/Win würden wir sagen.

Natürlich kannst du dir die Natur auch in Form floraler Designs von Kissenbezügen oder Bildern ins Haus holen.

Stoff zum Träumen

Kissen, Teppiche, Vorhänge – mit all diesen Materialien schaffst du eine farbliche Verbindung. Florale Designs sind hier auf dem Vormarsch. Aber Achtung: Zu viele unterschiedliche Muster wirken schnell chaotisch und störend.

Tipp: Achte darauf, neben einem gemusterten Stück ein einfarbiges zu setzen.

Let it shine

Mit der richtigen Beleuchtung wird`s richtig rund. Die Lampendesigns der Vergangenheit solltest du absolut nicht verachten. Kombiniere sie lieber miteinander und setze sie zusammen in Szene.

Ein Herz für Stehrümchen

Endlich haben Sie wieder eine Daseinsberechtigung. Vom Minimalismus zutiefst verschmäht, schlingt der Eklektizismus seine Arme um jedes einzelne Dekostück und heißt es willkommen. Denn durch diese Stücke wird deine Fantasie angeregt. Das Auge soll schließlich schweifen und auf Entdeckungsreise gehen. Deine schönsten Erinnerungen werden wieder heraufbeschworen und wärmen dein Herz. Gerade das macht diesen Trend besonders liebenswert

Fazit

Der Eklektizismus ist ein genialer Stilmix, bei dem fast alles erlaubt ist. Die Devise lautet: Mehr ist mehr! Damit das Ganze nicht im Chaos endet, solltest du dir einen Basisstil und ein Farbkonzept überlegen, bei dem eine Farbe dominiert. Knallig oder ruhig spielt dabei keine Rolle. Ein Möbelunikat als Center Piece macht ebenfalls Sinn. Dazu die passende Beleuchtung und ein paar pflanzliche Eyecatcher. Zum Schluss noch all die Dinge die Dein Herz höherschlagen lassen und dich zum Träumen anregen. Et voilà – dein Home ist eklektisch.